Von Birgit Heisecke / Interview mit Kerstin Bennecke
Interview mit Kerstin Bennecke zum Thema Vorbilder am 01.03.2016. Kerstin ist 18 Jahre alt und macht seit dem 01. Oktober 2015 ein Bundesfreiwilligen- Dienst im Mütterzentrum. Sie arbeitet im Kinderzimmer mit und hilft in der Küche oder dem Café.
Gab oder gibt es für dich wichtige Vorbilder oder Menschen, die dich besonders unterstützt haben?
Kerstin: Konkrete Vorbilder hatte ich nie. Meine Familie war sehr prägend für mich. Ich habe 3 ältere Geschwister und bin behütet aufgewachsen. Ich hatte viele Freunde zum Spielen, da wir in einem Neubaugebiet mit vielen Familien wohnen. Nach der Schulzeit und dem Abitur habe ich vor, Mathematik zu studieren. Da ich noch sehr jung war, als ich Abitur machte (17 Jahre), fanden auch meine Eltern, dass ein soziales Jahr, in dem ich etwas ganz Neues kennenlerne, sehr sinnvoll ist. So bin ich hier im Mütterzentrum gelandet und fühle mich hier sehr wohl. Die Arbeit im Kinderzimmer macht mir Spaß.
Nach meiner Schulzeit und nun, wo ich mich in der Welt orientiere, wird meine Mutter als Vorbild immer wichtiger für mich und ich sehe immer mehr ihre Qualitäten. Was mir früher vielleicht nicht auffiel, weil ich es als ganz normal empfunden habe. Ich schätze, sie war immer glücklich und hat alles erreicht, was sie wollte. Sie hat eine Familie gegründet und vier Kinder bekommen. Wir hatten eine glückliche und unbeschwerte Kindheit.
An meinen Geschwistern orientiere ich mich auch, allerdings möchte ich meinen eigenen Weg gehen. Da meine Geschwister älter sind als ich, haben sie selbstverständlich schon mehr erreicht. Meine ältere Schwester hat mühelos studiert und ihren Abschluss gemacht, mein Bruder hat viele Freunde, obwohl bei ihm nicht immer alles reibungslos läuft.
Alles, was ich brauche, habe ich in meiner Familie gefunden. Ich musste mich nie besonders anstrengen, um mich wohl zu fühlen. Für meine Zukunft wünsche ich mir, erst Mathematik zu studieren, dann irgendwann einen netten Mann kennenzulernen, eine Familie zu gründen und auch, wie meine Mutter, Kinder zu bekommen und Hausfrau zu sein.
Foto: Familie Brennecke
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